Grundbausteine für eine gesunde Ernährung

Grundbausteine für eine gesunde Ernährung
In der heutigen Zeit, mit der Möglichkeit überall, schnell eine fertige Mahlzeit kaufen zu können, wird es dem Konsumenten schwerer gemacht eine gesunde Ernährung in den Alltag zu integrieren. Die Ernährung und die damit einher gehende Lebensmittelqualität sind jedoch ausschlaggebend für viele gesundheitliche Probleme und Mechanismen, die im Körper ablaufen. Nährstoffe und Zusammensetzung sind nicht die einzigen Kriterien, die entscheidend für die Qualität eines Lebensmittels sind. Auch auf die Produktion und den Anbau, sollte geachtet werden.

Bei dem BIO Siegel handelt es sich um ein Qualitätssiegel, das den Verzicht auf chemischen, synthetischen Pflanzenschutz sowie Düngemittel verspricht. Die Richtlinien bezüglich der Tierhaltung geben vor, dass darauf geachtet werden muss, artgerechte Auslaufmöglichkeiten zu bieten. Wichtig ist auch das Verbot von Gentechnik und eine geringe Verwendung von Zusatzsoffen (1). Bio-Lebensmittel wiesen nachweislich eine geringere Menge an Stickstoff auf. Sie enthalten außerdem mehr Carotinoide und Polyphenol, welches natürlich vorkommende Stoffe der Pflanzen sind.
Die Pestizide, die bei Herkömmlichem Anbau erlaubt sind, können nicht nur Genotoxische Auswirkungen auf den Menschlichen Körper haben, sie können auch eine Veränderung des Genmaterials hervorrufen. Die in einigen Pestiziden vorhandenen Neurotoxine können unteranderem einen Einfluss auf die Intellektuelle Entwicklung der Kinder haben, sollten die Mütter in der Schwangerschaft diese zu sich genommen haben (2). Das Pestizid Rotenone gilt beispielsweise als Auslöser einer Erkrankung an Parkinson in Tiermodellen (3).
Durch die Zu Fütterung von Antibiotika, die in der Herkömmlichen Tierhaltung oftmals präventiv erfolgt, nehmen diejenigen, die das Fleisch der Tiere Konsumieren unbewusst die beigefütterten Antibiotika ebenfalls zu sich. Die unbeabsichtigte Aufnahme dieser, kann auf Dauer zu einer Resistenz des Wirkstoffes im Körper führen, was weitreichende Folgen mit sich bringt.
Sich beim Lebensmitteleinkauf für oder gegen BIO Produkte zu entscheiden, hat demnach ernstzunehmende Folgen auf die Gesundheit. Teilnehmer einer Studie, die sich von BIO Lebensmitteln ernährten, wiesen gelinderte Symptome ihrer Allergien oder ihres Asthmas auf. Die Wahrscheinlichkeit einer Herzerkrankung oder an Nieren Problemen zu leiden sank ebenfalls. Auch die Darmflora und das Mikrobiom wurden durch eine Ernährung mit BIO Lebensmitteln positiv beeinflusst.
BIO Produkte haben nicht nur einen wichtigen Einfluss auf die Gesundheit, auch die Zusammensetzung der Nahrungsmittel ist besser. Die Qualität des Proteins von Tieren, die mit den BIO Auflagen gehalten werden, ist höher. Zudem wurden Unterschiede in den Fettsäuren, der Menge an Vitaminen und Mineralien festgestellt (2).
BIO Lebensmittel sind durch die strengen Auflagen nicht nur Gesünder, sie sind auch nachhaltiger, was besonders im Hinblick auf die heutigen ökologischen Probleme eine große Rolle spielt (3). In der modernen Gesellschaft wird neben der Qualität der Lebensmittel auch Wert auf die Annehmlichkeit Verarbeiteter Lebensmittel gelegt. Diese gelten für viele als unkomplizierte und Zeiteffiziente Nahrungsquelle.

Stark Verarbeitete Lebensmittel beinhalten viele Substanzen aus industrieller Verarbeitung, und haben in der Regel geringwertige Nährwerte. Sie gelten als ernährungsphysiologisch schlecht, enthalten oftmals zu viel Fett, wenig Ballaststoffe und große Mengen an zugesetztem Zucker und Salz. Trotz der schlechten Nährstoffe werden stark Verarbeitete Lebensmittel oftmals bevorzugt, ohne sich der gesundheitlichen Folgen bewusst zu sein.
Die in den Verarbeitenden Lebensmitteln vorhandenen Chemikalien, wie beispielsweise Bisphenol, erhöhen das Risiko einer chronischen Erkrankung und schaden der Mitochondrialen Funktion. Das Konsumieren von stark verarbeiteten Lebensmitteln wurde mit mehreren Erkrankungen, unteranderem Dyslipidämie und Krebs, in Verbindung gesetzt. Außerdem kann ein mögliches eintreten endokriner Störungen Diabetes und Übergewicht zur Folge haben (4). Eine Ernährung durch stark Verarbeitete Lebensmittel ist nicht die einzige Ernährungsweise die mit ernstzunehmenden Krankheiten in Verbindung steht.

Eine ungesunde Ernährung, sowie der Verzehr bestimmter Lebensmittel haben einen Einfluss auf verschiedene Krankheitsbilder (5). Depressionen und Angstzustände werden auch durch gewisse Nahrungsmittel verstärkt. Der Genuss stark zuckerhaltige Nahrung oder gesüßter Getränke fördert den Krankheitsverlauf einer Depression. Gleiches gilt für fast Food. Isst man hingegen Ballaststoffreich, viel Obst und Gemüse, Fisch und gesättigte Fettsäuren werden die Symptome einer Depression gelindert (6). Je mehr Zucker man zu sich nimmt, desto höher steigt die Wahrscheinlichkeit an Herzproblemen, Übergewicht, Diabetes oder Krebs zu leiden (7). Eine Ernährung die zum größten Teil aus rotem Fleisch, Molke Produkten, insbesondere fettigem Käse, und Alkohol besteht erhöht zudem die Wahrscheinlichkeit an Darmkrebs zu erkranken. Durch die hohe Menge an gesättigten Fettsäuren, die zum Beispiel in Molke Produkten vorhanden sind, wird der Gallensäureabfluss vergrößert, wodurch das Risiko einer Darmkrebs Erkrankung erhöht wird (8). Rotes Fleisch übt zusätzlich einen negativen Einfluss auf den Cholesterinspiegel aus. Nüsse, Vollkorn, Fisch, Obst und Gemüse hingegen haben positive Auswirkungen auf den Körper und dessen Metabolische Aktivität (5). Auffällig ist, dass die Nahrungsmittel, die man zu sich nimmt, eine gravierende Auswirkung auf viele Aspekte des Körpers haben.

Die Regulation des pH-Werts der Körperflüssigkeiten ist eines der wichtigsten Grundbausteine eines gesunden Lebens. Mithilfe der richtigen Ernährung kann die Säure – Base Balance aufrecht erhalten bleiben und so eine Homöostase gebildet werden. Ein Ungleichgewicht, wie zum Beispiel ein Überschuss an Säure, kann verschiedene Erkrankungen zur Folge haben (9).
Je Nachdem welche Aminosäure sich in der Nahrung befindet, fällt die Menge an frei gesetzter Säure unterschiedlich groß aus. Lysin, Arginin und Histidin sind beispielsweise Sauer und setzten bei der Verstoffwechselung Schwefelsäure frei, wohingegen Cystein und Methionin basisch wirken (10).
Das aufrecht erhalten der Säure - Base Homöostase ist eines der wichtigsten Aspekte, um den Körper gesund zu halten (9). Durch eine basische Ernährungsweise kann die Nieren Funktion verbessert werden und bereits vorhandene Schäden können effizienter regenerieren (10). Außerdem werden die metabolischen Parameter einer Azidose verbessert, die Knochen und Muskulatur gestärkt und die Geschwindigkeit der glomerulären Filtrationsrate verlangsamt (11). Durch die Verringerung der Muskelazidose kann es zu einer Leistungssteigerung beim Sport kommen, was wiederrum die Blutzirkulation innerhalb des Muskels anregt und somit die Säure aus den Zellen extrahiert, wodurch eine weitere Alkalisierung erfolgt.
Die moderne Ernährungsweise enthält einen hohen Säuregehalt, sie basiert auf vielen tierischen Proteinen und Fetten. Die Einnahme von Obst und Gemüse wird dabei vernachlässigt (12). Diese ist jedoch sehr wichtig, um die Säure-Base Balance aufrecht zu erhalten (9).
Nahrung, die viel Protein enthält lässt bei dem Abbau der Aminosäuren säure frei (10). Eine basische Ernährungsweise enthält in der Regel viel Phosphat, Magnesium und Eisen (12). Die Regulation der Homöostase ist vor allem für die Gesundheit sehr wichtig. Bei der Ernährung auf Basizität zu achten, trägt zu einer stabilen Homöostase des menschlichen Körpers bei.

Auf die Ernährung und den Zustand der Lebensmittel zu achten ist für die Gesundheit und den Körper überaus wichtig. Wie die Lebensmittel in der Produktion behandelt werden, spielt für die Qualität dieser und somit auch für die Gesundheit eine große Rolle. Der Konsum von Obst und Gemüse sollte erhöht und die Tierischen Proteinquellen und gesättigten fette minimiert werden. Auch die Menge an Zucker und Salz, die ein einzelner zu sich nimmt, sollte verringert werden. Eine hohe Menge an Ballaststoffen und Vollkornprodukte haben hingegen positive Auswirkungen auf die Gesundheit (7). Durch eine basische Ernährungsweise wird die Säure – Base Homöostase im Körper aufrechterhalten, was den allgemeinen Gesundheitszustand verbessert. Die Nahrung, die man zu sich nimmt hat viele Auswirkungen auf den Körper, die Psyche und die Gesundheit, es sollte demnach vermehrt darauf geachtet werden was verzehrt wird.


Literaturverzeichnis:

1: https://www.bund.net/massentierhaltung/haltungskennzeichnung/bio-siegel/

2: Hurtado-Barroso, Sara; Tresserra-Rimbau, Anna; Vallverdú-Queralt, Anna; Lamuela-Raventós, Rosa María. (2017). Organic food and the impact on human health. Critical Reviews in Food Science and Nutrition, (), 1–11. doi:10.1080/10408398.2017.1394815

3: Brantsæter AL, Ydersbond TA, Hoppin JA, Haugen M, Meltzer HM. (2017). Organic Food in the Diet: Exposure and Health Implications. Annu Rev Public Health. 20;38:295-313. doi: 10.1146/annurev-publhealth-031816-044437. Epub 2016 Dec 15. PMID: 27992727.

4: Kim, H., Hu, E., & Rebholz, C. (2019). Ultra-processed food intake and mortality in the USA: Results from the Third National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES III, 1988–1994). Public Health Nutrition, 22(10), 1777-1785. doi:10.1017/S1368980018003890

5: Lukas Schwingshackl, Georg Hoffmann, Khalid Iqbal, Carolina Schwedhelm, Heiner Boeing. (2018). Food groups and intermediate disease markers: a systematic review and network meta-analysis of randomized trials. The American Journal of Clinical Nutrition. Volume 108, Issue 3. Pages 576–586, https://doi.org/10.1093/ajcn/nqy151

6: Gibson-Smith, Deborah; Bot, Mariska; Brouwer, Ingeborg A.; Visser, Marjolein; Giltay, Erik J.; Penninx, Brenda W. J. H. (2019). Association of food groups with depression and anxiety disorders. European Journal of Nutrition, (), –. doi:10.1007/s00394-019-01943-4

7: Denise de Ridder, Floor Kroese, Catharine Evers, Marieke Adriaanse & Marleen Gillebaart (2017) Healthy diet: Health impact, prevalence, correlates, and interventions. Psychology & Health. 32:8, 907-941, DOI: 10.1080/08870446.2017.1316849

8: Alegria-Lertxundi I, Aguirre C, Bujanda L, Fernández FJ, Polo F, Ordovás JM, Etxezarraga MC, Zabalza I, Larzabal M, Portillo I, de Pancorbo MM, Garcia-Etxebarria K, Rocandio AM, Arroyo-Izaga M. (2020) Food groups, diet quality and colorectal cancer risk in the Basque Country. World J Gastroenterol. 28;26(28):4108-4125. doi: 10.3748/wjg.v26.i28.4108. PMID: 32821073; PMCID: PMC7403796

9: Aoi, Wataru & Xiaobo, Zou & Xiao, Jianbo & Marunaka, Yoshinori. (2020). Body Fluid pH Balance in Metabolic Health and Possible Benefits of Dietary Alkaline Foods. eFood. Doi: 10.2991/efood.k.190924.001.

10: Passey C. (2017). Reducing the Dietary Acid Load: How a More Alkaline Diet Benefits Patients With Chronic Kidney Disease. J Ren Nutr.;27(3):151-160. doi: 10.1053/j.jrn.2016.11.006. Epub 20. PMID: 28117137.

11: Rodrigues Neto Angéloco, Larissa; Arces de Souza, Gabriela Cristina; Almeida Romão, Elen; Garcia Chiarello, Paula (2017). Alkaline Diet and Metabolic Acidosis: Practical Approaches to the Nutritional Management of Chronic Kidney Disease. Journal of Renal Nutrition, (), S1051227617302571–. doi:10.1053/j.jrn.2017.10.006

12: Yalcinkaya, Nehir & Çetin, Onat & Beyleroglu, Malik & ISIK, Ozkan & Eker, Salih & Bilge, Murat. (2020). Effect of Alkaline Diet with 8-week Step Aerobic Exercise on Body Composition and Aerobic Exercise Performance of Sedentary Women. Progress in Nutrition. 22. 11-18. 10.23751/pn.v22i1-S.9762.

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